Chlorit und Chlorat    

Was tun?

Was ist Chlorit und Chlorat?

Chlorit und Chlorat sind Zerfallsprodukte aus dem Chlor. Diese Zerfallsprodukte entstehen unter anderem in Natriumhypochlorit (flüssiges Chlor), da dieses Produkt nicht lagerstabil ist und schon in der Produktion und Lagerung kontinuierlich in Chlorit und Chlorat zerfällt.

Somit werden schnell Werte von >40 mg/l Chlorat im Schwimmbadkreislauf erzielt. Dabei wird nach der DIN 19643 ein Maximum Wert von 30 mg/l gefordert. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird ein Chloratwert von 3 mg/l festgesetzt (höhere Werte = Gesundheitsgefährdend)

Details zu Chlorit und Chlorat

Chlorit und Chlorat entsehen aus Hypochlorit

Die Zerfallsreaktion wird durch äußerliche Gegebenheiten weiter unterstützt und beschleunigt:

  • Wärme
  • UV-Strahlung
  • pH-Werte <12,5
  • Wasser Verunreinigungen
  • hohe Hypochlorit Konzentrationen

Chlorat Eintrag in das Badebecken Wasser kommt größtenteils über Natriumhypochlorit Lösungen (Chlorbleichlauge) begünstigt durch ungünstigste Lagerbedinungen. Etwa warme oder helle Lagerräume.

Möglichkeiten der Chlorat Minimierung

Grundsätzlich gibt es keine oder nur sehr teure Möglichkeiten um das Chlorat bzw. Chlorit aus dem Kreislauf zu entfernen. Eine Filtermöglichkeit scheidet aus.
Möglich ist nur eine Verdünnung mit Frischwasser. Dies ist aber wiederum mit erhöhten Kosten verbunden. Das Frischwasser kommt unbeheizt in den Kreislauf. Die Folge: steigende Heizkosten. Auf der anderen Seite fallen natürlich die Kosten für das Frisch- bzw. Abwasser an.
Als Erfahrungswert bei einem Pool mit ca. 30°C Wassertemperatur kann man von Kosten zwischen €7 und €9 Euro pro Kubikmeter Frischwasser ausgehen.

Chlorit und Chlorat – toxikologisches Profil

Warum sollte man überhaupt handeln? Zunächst einmal gibt es Grenzewerte. In Deutschland derzeit 30mg/l. Dieser Wert wird sicherlich zeitnah nach unten angeglichen wenn man sich die internationalen Grenzwerte für diesen Wert anschaut.

In der Schweiz ist ein Richtwert von Chlorit und Chlorat im Beckenwasser von <4mg/l als Richtwert festgesetzt. Ein Toleranzwert von 10mg/l wird hier kurzfristig tollertiert.

Quelle: Schweizer Norm SIA 385/9 – 2010: “Wasser und Wasseraufbereitungsanlagen in Gemeinschaftsbädern”

Auch die WHO (World Health Organisation) hat 2006 einen Grenzwert definiert.

World Health Organization (2006): Guidelines for safe recreational waters Volume 2 – Swimming pools and similar recreational-water enviroments

“… in order to remain within the TDI levels of chlorate and chlorite [0,03mg/kg of body weight (WHO, 2004) they should be maintained below 3mg/l (assuming to a 10kg child and an intake of 100ml).”

Geht man laut WHO also davon aus, dass ein Kind mit einem Gewicht von 10kg beim Schwimmen etwa 100ml Wasser verschluckt, dann sollte in einem Badewasser nicht mehr als 3 mg/l Chlorat bzw. Chlorit enthalten sein.

Aber warum dieser Wert? Das toxikologische Profil von Chlorit und Chlorat gibt die Lösung:

Chlorit und Chlorat binden Hämoglobin. Durch die Oxidation des Eisens im Hämoglobin durch Chlorit und Chlorat ist ein der Transport von Sauerstoff im Blut und Gewebe eingeschränkt.
Chlorit und Chlorat reizen außerdem Haut und Schleimhäute.
Menschen mit einem genetisch bedingtem Mangel an Glucose-6-phosphat-dehydrogenase sind besonders empfindlich. Hiervon sind größtenteils Menschen aus südlichen Ländern betroffen.

Chlorit und Chlorat befinden sich nicht nur im Badewasser. Auch Lebensmittel und Trinkwasser ist mit diesem toxischen Stoff belastet. Grade weil die Aufnahmequellen für Chlorat sehr undurchsichtig sind, ist eine Minimierung des am stärksten belasteten Badewasser essentiell und wichtig.

Was also tun um Chlorit und Chlorat minimal zu halten?

Unsere Dosiertechnik bringt einen minimal möglichen Eintrag von Chemikalien ins Badewasser. Durch diesen Minimaleintrag ist das Wasser weniger “aggressiv” und das Chlor zerfällt nicht so schnell. Außerdem ist das Grundmittel “Calciumhypochlorit” wesendlich lagerstabiler und zerfällt nicht zu Chlorit und Chlorat.